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Die Fachzeitschrift für alle Taijiquan- und Qigong-Praktizierenden

Zusammenfassungen
Ausgabe 25 – 3/2006

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Yi – Qi – Jin
Der Weg zur „wesentlichen Energie“ im Taijiquan
Von Frieder Anders

„Jin“ ist ein elementares Konzept im Taijiquan wie auch in anderen chinesischen Kampfkünsten. Dabei gibt es unterschiedliche Vorstellungen, was mit Jin bezeichnet wird und wie diese innere Kraft entsteht. Frieder Anders beschreibt, wie im Yang-Stil nach Yang Shouzhong durch die Führung des Geistes schlichte Muskelkraft zu Jin transformiert wird. Ein wesentlicher Punkt ist dabei, dass die jeweilige Aktion mental vorweggenommen wird und die Bewegung dadurch eine Intention erhält, die über den eigenen Körper hinausgeht.

 

Die Wurzeln der Bewegungskunst
Muster der Bewegungsentwicklung
Von Dieter Hoffmann

Im Taijiquan und teilweise auch im Qigong haben wir es mit sehr komplexen Bewegungen zu tun. Um die Voraussetzungen dafür zu entwickeln, durchläuft der Mensch einen faszinierenden Werdegang, in dessen Verlauf er sich seiner jeweiligen körperlichen Reife entsprechende Bewegungsmuster erschließt und integriert. Dieter Hoffmann skizziert, wie diese bereits im Mutterleib beginnende Entwicklung uns mit allem anderen Leben verbindet und wie darüber jedes Individuum seine Verbindungen innerhalb des eigenen Körpers sowie zu seiner Umgebung herstellt. Die natürliche Leichtigkeit, mit der sie geschieht, nimmt der Autor als Vorbild für erfolgversprechendes Bewegungslernen überhaupt.

 

„Wenn die Handlungen das Herz nicht erfreuen, versiegt das Qi“
Taijiquan und Qigong als Einübung in Resonanzfähigkeit
Von Dr. Henrik Jäger

Ein Grundthema chinesischer Philosophie ist die Hinwendung zu einem ursprünglichen natürlichen Zustand im Einklang mit der Natur. Die Wege dorthin sind für Konfuzianer und Daoisten unterschiedlich, werden jedoch in ähnlichen Bildern ausgedrückt wie dem Wachsen eines Baumes und dem Fließen des Wassers. Um sich in den natürlichen Lauf des Kosmos einzufinden, muss man sich mit seinen Schwingungen verbinden. Henrik Jäger sieht Qigong und Taijiquan als Wege, Resonanzfähigkeit zu erlernen und einzuüben und so über eine gemeinsame Schwingung das Verbindende mit anderen Wesen und der Natur zu erleben. Dafür sind auch die Art und Weise des Übens wichtig: nichts erzwingen zu wollen und doch aufmerksam und stetig dabei zu bleiben.

 

Shisanshi – Die 13 Grundtechniken des Taijiquan
Von Jan Silberstorff
Teil 2

Die 13 Grundtechniken sind eine wichtige Basis des Taijiquan. Je nach Stilrichtung und Schule gibt es dabei Unterschiede in der Interpretation. Jan Silberstorff erläutert ihre Bedeutung und Anwendungsweise aus der Tradition des Chen-Stils. In der letzten Ausgabe wurden die vier grundlegenden Techniken Peng, Lu, Ji und An besprochen, im Folgenden stellt er Cai, Lie, Zhou, Kao, Teng, Shan, Zhe, Kong und Huo vor.

 

Neijin Yizhichan Qigong
Die innere Kraft durch Fingerübungen stärken
Von Dr. Bernd Kordts

Das als „Ein-Finger-Meditation“ bekannt gewordene Shaolin Neijin Yizhichan entstammt der buddhistischen Tradition. Charakteristisch für diesen Übungsweg ist, dass verschiedene Körperpositionen über längere Zeit gehalten werden, wobei spezielle Bewegungen einzelner Finger die Wirkung auf den Energiefluss in den Meridianen verstärken. Eine gezielte Konzentration oder Lenkung der Aufmerksamkeit ist dabei nicht erforderlich. Neben der Stärkung oder Wiederherstellung der eigenen Gesundheit soll durch das Neijin Yizhichan insbesondere die Fähigkeit erlangt werden, andere Personen mit Qi zu behandeln.

 

Jing vermehren und Schönheit bewahren
Interview mit Zhou Yi zur Inneren Alchemie der Frau

Die Innere Alchemie wird als eigenständige Tradition neben oder auch innerhalb des Qigong verstanden. Ihre Geschichte reicht mindestens zweitausend Jahre zurück, die der weiblichen Traditionslinie ist bis ins dritte Jahrhundert belegt. Die Innere Alchemie der Frau trägt den Eigenarten des weiblichen Körpers Rechnung, die sich am deutlichsten über die spezifisch weibliche Sexualität, die Menstruation und die Gebärfähigkeit zeigen. Zhou Yi erläutert im ersten Teil eines Interviews mit Almut Schmitz verschiedene Ansätze innerhalb der Inneren Alchemie der Frau und ihre Verbindung zur daoistischen Religion und zum Schamanismus. Im zweiten Teil, der in der kommenden Ausgabe veröffentlicht wird, geht sie stärker auf die Zielsetzung ein sowie auf die verschiedenen Rahmenbedingungen zu früheren Zeiten und heutzutage.