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Die Fachzeitschrift für alle Taijiquan- und Qigong-Praktizierenden


Zusammenfassungen Aktuelle Ausgabe 54 – 4/2013
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Das Leben feiern
Qigong mit Senioren – Ein Erfahrungsbericht
von Gisela Binde

Mit zunehmender öffentlicher Anerkenung von Qigong in unserer Gesellschaft steigt auch das Interesse bei älteren Menschen. Gisela Binde berichtet, wie sie ausgehend von einem Berliner Dorfklub Seniorengruppen aufgebaut hat, mit denen sie regelmäßig ehrenamtlich Qigong übt. Sie legt Wert darauf, dass alle TeilnehmerInnen ohne Zielvorgabe ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend lernen können, und ist fasziniert davon, wieviel Entwicklung auch bei betagten Menschen möglich ist. Im Laufe der letzten drei Jahre hat sie selbst viel dazugelernt, zum Beispiel wie sie durch Bilder aus dem Alltag oder das Einbauen kleiner Zwischenschritte in einzelnen Übungen die Umsetzung erleichtern kann. Die Freude am gemeinsamen Üben steht dabei immer im Vordergrund.

 

Heilende Schwingung
Die Sechs-Laute-Methode
Von Ulla Blum

Die »Sechs-Laute-Methode« oder »Sechs Heilenden Laute« sind eine der klassischeQigong-Übungsreihen und in unterschiedlicher äußerer Form im deutschsprachigen Raum bekannt. Mit ihrer Eigenart, die Stimme gezielt einzusetzen, stellen sie eine Sonderform des Stillen Qigong dar. Ulla Blum erläutert, wie die Laute über die Atmung ordnend und ausleitend auf die Organfunktionskreise einwirken. Damit sind sie gleichzeitig eng mit der emotionalen Ebene verknüpft und wirken zusammen mit entsprechenden Vorstellungsbildern reinigend und erneuernd. Die Vorstellungskraft
verbindet sich darüber hinaus mit den Jahreszeiten und insbesondere deren Farben. Beim Üben sollte auf eine Ausgewogenheit zwischen ableitender und aufbauender Phase geachtet werden.

 

Sportliche Brückezwischen Ost und West
Interview mit Prof. Bai Rong zum Taiji Ballspiel

Seit den 1990er Jahren hat sich das Taiji Ballspiel in der VR China und bald darauf auch in Japan und Europa verbreitet. 2005 hat das TQJ bereits in einem Interview mit dem Gründer dieser Sportart, Professor Bai Rong, über Taiji Bailong Ball informiert. Aus Anlass seines Besuches in Deutschland im Juli dieses Jahres sprach Almut Schmitz mit ihm über die Entwicklung, die seitdem stattgefunden hat. Prof. Bai Rong erläutert, wie es zur Veränderung des Namens kam, dass es inzwischen auch Änderungen bei der Ausrüstung gegeben hat, die es leichter machen, den Ball am Racket zu behalten, und dass das Taiji Ballspiel zur Zeit in China als Trendsport gilt. Ihm liegt sehr daran, dass es möglichst vielen Menschen zugänglich ist, er unterstützt aber auch die Haltung innerhalb der europäischen Taiji Bailong Ball Association, die ursprünglichen Standards aufrechtzuerhalten. Viele Taiji-Übende nutzen das Spiel mit dem Ball, um zu prüfen, ob sie die Taiji-Bewegungsprinzipien tatsächlich umsetzen können.


 

Chinesisch-europäische oder europäisch-chinesische Bewegungskunst?
Gedanken zum Kulturtransfer
Von Helmut Jäger

Wenn wir Qigong oder Taijiquan üben, treten wir in Kontakt mit einer anderen Kultur. Wir nehmen »das Fremde« wahr vor dem Hintergrund eigener kultureller Prägung. Etwas Neues, das aus anderen Formen von Beziehungen erwachsen ist, wird mit unseren eigenen Vorstellungen und Erfahrungen verbunden, die sich seit frühster Kindheit zunehmend festigen. Kulturelle Begegnung bedeutet daher immer Verunsicherung, da sicher Geglaubtes sich als relativ erweist. Helmut Jäger hat seine Erfahrungen in verschiedenen Kulturen reflektiert und spricht sich für einen bewussten und vorsichtigen Kulturtransfer aus. Er beschreibt anhand der Begriffe Mianzi, Guanxi, Amae und Dao Besonderheiten der asiatischen Traditionen, die im europäischen Denken keine direkten Entsprechungen haben. Er verweist darauf, dass die chinesischen Übungsmethoden, die den Menschen in der Einheit von Körper und Psyche berühren, wie alles, was wirkt, auch Risiken bergen und gute LehrerInnen erfordern. Gesamten Artikel lesen >>

 

Zum Ursprung des Taijiquan in der Kriegskunst
Teil 5: Taijiquan als Kampfkunst
Von Jan Harloff-Puhr

Im abschließenden Teil der Serie zum Ursprung des Taijiquan in der
Kriegskunst beleuchtet Jan Harloff-Puhr das Verhältnis des Taijiquan zu den Konzepten »Kampfkunst« und »Kriegskunst«. Er zeigt die Zusammenhänge zwischen Kampfsport, kämpferischer Bewegungsmeditation, Nahkampf und Kampfchoreografie, die sich historisch beispielsweise anhand von Kriegstänzen entwickelt haben. Dabei wird deutlich, dass sich in einigen Aspekten die Ursprünge des Taijiquan in der Kriegskunst ganz unabhängig vom Waffeneinsatz darstellen lassen.

 

EVENT 1 »Achtsamkeit und Mitgefühl in Psycho-therapie und Gesundheitsvorsorge«
14. bis 16. Juni 2013 in Freiburg (D)

Im Juni fand in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg der Kongress »Achtsamkeit und Mitgefühl in Psychotherapie und Gesundheitsvorsorge« statt. Veranstalter war »Arbor-Seminare«, eine von dem Gestaltpädagogen, Buchautor und Verleger Lienhard Valentin gegründete Institution. Seit Jahren gelingt es Lienhard Valentin, führende Wissenschaftler – Neurologen, Psychologen, Pädagogen und Ärzte, vor allem aus den USA – für Kongresse und Seminare zu gewinnen. Vera Kaltwasser, die selbst seit langem in diesem Bereich arbeitet, gibt einen Überblick über den präsentierten Stand der Forschung.

 

EVENT 2 Offenes Neulinge Turnier
27. Juli 2013 in Hamburg (D)

Um die Schwelle für die Teilnahme an einem Taiji-Turnier niedrig zu halten und bei mehr Taiji-SpielerInnen die Lust am »Sich-Vergleichen« zu wecken, hat Jan Leminsky in diesem Jahr mit seiner Wu Wei Schule ein Turnier ausgerichtet, das ausschließlich denjenigen vorbehalten war, die über höchstens fünf Jahre Erfahrung mit Taijiquan verfügen und bisher bei nicht mehr als einem Turnier dabei waren. Divyam de Martin-Sommerfeldt hat das Turnier als Schiedsrichter miterlebt.

 

KOLUMNE von Dietlind Zimmermann
Zur Sprache gebracht:
An-Wendungen und Zu-Wendungen

 

RAP TAIJIQUAN von Thomas Kirchner