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Die Fachzeitschrift für alle Taijiquan- und Qigong-Praktizierenden


Zusammenfassungen Aktuelle Ausgabe 56 – 2/2014
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»Tue das Beste innerhalb deiner Möglichkeiten«
Interview mit Faye Li Yip

Faye Li Yip ist eine der herausragenden Persönlichkeiten in der europäischen Taiji- und Qigong-Szene. Aufgewachsen in einer Familie mit langer Kampfkunsttradition trainiert sie seit ihrer Kindheit und unterrichtet seit zwanzig Jahren in Großbritannien und darüber hinaus in vielen anderen Ländern Taiji-Hand- und Waffenformen, Xingyiquan und Qigong. Im Interview mit Ronnie Robinson erzählt sie von ihrer Lehrzeit bei ihrem Vater und anderen großen Meistern, dem Einfluss ihres Großvaters Li Tianchi, der Qigong und Taijiquan therapeutisch einsetzte, und ihren Erfahrungen mit Wettkämpfen. Sie geht außerdem auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Qigong und Taijiquan ein, die sich in ihrem Training gegenseitig ergänzen, sowie das Training mit Waffen.

»Die Bewegung des Dao« in den Taiji-Prinzipien
Von Henrik Jäger

»Umkehr« oder auch Rückkehr, Polarität, Widerstand wird im 40. Kapitel des Daodejing als »die Bewegung des Dao« bezeichnet. Henrik Jäger erläutert diese Aussage vor dem Hintergrund der Entstehung des Daodejing aus schamanischen Wurzeln und setzt sie in Beziehung zum Übeprozess des Taijiquan, in dem es um ein ständiges Zurückkehren zur eigenen Mitte im Umgang mit den kontinuierlichen Veränderungen geht. Auf einer tieferen Ebene geht es um die Umkehr zur Verbundenheit mit dem Fluss des Lebens, dem Dao. Dies konfrontiert die Übenden mit ihren tiefsitzenden Prägungen, ihrer Urangst, die es zu verwandeln gilt.

Demut überwindet kulturelle Grenzen
Tradition als Alternative zum Kulturtransfer
Von Daniel Schaup

Die meisten Menschen, die in Europa Qigong, Taijiquan oder beispielsweise Yoga lernen, möchten etwas für ihre Gesundheit tun. Daniel Schaup bezeichnet diese Übungssysteme deshalb primär als »immunologische Praktiken«, die als solche ohne kulturellen Kontext gelehrt und erlernt werden. Sie helfen kulturübergreifend, weil der Mensch überall Mensch ist. Wer sich jedoch intensiver mit östlichen Übungswegen beschäftigt, sie selbst lehren und ein Glied in der Kette der Überlieferung werden will, wird mit den kulturellen Unterschieden konfrontiert. Die Wurzel der hierbei auftretenden Probleme sieht Daniel Schaup nicht in den Unterschieden selbst, sondern in unserer Unfähigkeit, uns etwas sagen zu lassen. Anhand der Begriffe Tradition und Lernen zeigt er, dass Vertrauen und Demut notwendig sind, um eine Tradi-tion aufzunehmen, bevor sie durch eigene Erfahrung und kritische Prüfung zu etwas »Selbstgewusstem« wird.

Was bedeutet aufrecht und zentriert?
Taiji-Tradition und Atemtypen
Von Frieder Anders

Eine Grundanweisung im Taijiquan ist, dass die Haltung aufrecht und zentriert sein soll. Betrachtet man jedoch Fotos von verschiedenen alten Meistern, wird deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen darüber gab und gibt, was unter einer aufrechten Haltung zu verstehen ist. Frieder Anders erklärt die Unterschiede aus dem Blickwinkel der Atemtyplehre, da »Ausatmer« und »Einatmer« ihre Körper auf unterschiedliche Art ausrichten müssen, um ihre innere Kraft zu entwickeln. Anhand von Fotos und Aussagen verschiedener Meister zeigt er die praktische Umsetzung sowohl für Ausatmer als auch für Einatmer. Seiner Auffassung nach kann im Taijiquan nur dann innere Kraft entwickelt werden, wenn Haltung und Bewegungsweise dem eigenen Atemtyp entsprechen.

Reise ins Reich der Mitte
Hui Chun Gong aus Sicht eines Physiotherapeuten und Osteopathen
Von Franz Probst

Das Hui Chun Gong geht auf eine jahrhundertelange Tradition zurück und entspricht dabei modernsten physiotherapeutischen Erkenntnissen. Franz Probst beschreibt verschiedene Wirkungszusammenhänge aus seiner Sicht als Physiotherapeut und Osteopath, die das Hui Chun Gong zu einer einzigartigen vielschichtigen Bewegungstherapie machen. Koordinationsschulung, Schutz vor Wirbelsäulenproblemen, Training des Beckenbodens sowie der Einfluss auf innere Organe und die Hormonproduktion sind dabei wesentliche Punkte auch im Vergleich zu anderen Qigong-Systemen.

Event: TaiChi Yoga Konferenz »I am love«
4. bis 6. April in Münster (D)

Naissan Schneider, Leiterin des Sternendojo in Münster, hatte im letzten Jahr die Idee, die beiden Bewegungskünste, in denen sie sich seit langen Jahren übt, auf einer Veranstaltung zusammenzubringen. Kurz entschlossen organisierte sie die erste »TaiChi Yoga Konferenz« und lud 16 LehrerInnen verschiedener Stilrichtungen nach Münster ein. Almut Schmitz genoss die fröhliche Stimmung auf diesem neuen Event.

Anekdote: Das Geheimnis der Unsterblichkeit
Von Gottfried Munkler

Komlume: Vielfältig – aber nicht beliebig
ZUR SPRACHE GEBRACHT von Dietlind Zimmermann